ELW 1

Einsatzleitwagen

"Ein Einsatzleitfahrzeug ist ausgestattet mit Kommunikationsmitteln, womit Einsatzleiter taktische Einheiten führen."

Übersetzt bedeutet dieser Satz, dass im ELW 1 der "Chef von Dienst" zur Einsatzstelle gefahren wird und sich dort der eingebauten Kommunikationsmitteln bedient, um den Einsatz zu leiten.

Dazu ist ein ELW mit den verschiedensten Kommunikations- und Informationseinrichtungen ausgestattet und ist mit gedruckten, aktuellen Informationen zu allen relevanten Objekten im Einsatzgebiet bestückt.

Der Innenraum

Der Innenraum des ELW ist auf Grund des enormen Platzangebotes des Fahrgestelles sehr funktionell aufgebaut.

Am Armaturenbrett werden die Sondersignalanlage und Umfeldbeleuchtung, die Funkgeräte sowie der Spannungswandler über Kippschalter angesteuert. Der Monitor der Rückfahrkamera und das Mikrofon für die Außenlautsprecher befinden sich ebenfalls am Armaturenbrett.

In der Beifahrertür befinden sich ein 2m Handsprechfunkgerät, sowie Beleuchtungsmittel für den Zugführer.

Der große Arbeits- und Funktisch ist längs zur Fahrtrichtung eingebaut. An zwei Drehsitzen mit integriertem 3-Punkt-Gurt wird an diesem Tisch gearbeitet. Unter dem Tisch befinden sich Schubladen und Ablagefächer für Schreibmaterialien und Dokumente. Oberhalb des Tisches sind Schränke mit Schiebetüren angebracht, wo DIN A4 Ordner untergebracht sind. Unter den Schränken ist eine Konsole in der die Funkgeräte eingebaut sind. Alle Funkgeräte sind auf zwei Major BOS 8 Sprechstellen geschaltet. Mit der Major BOS 8-Sprechstelle können bis zu acht Funkkreise besprochen werden. Spätere Integration von Digitalfunk problemlos möglich. Eine weitere Sprechstelle für den 4m Funk befindet sich am Armaturenbrett. Über einen fest installierten PC mit TFT-Monitor können Einsatzberichte, Gefahrgutdatenbänke und weitere Tätigkeiten der Fahrzeugbesatzung abgearbeitet werden. Zur weiteren Kommunikation gibt es eine Telefonanlage mit Festapparat und zusätzlichen Mobilteilen, einen Internetzugang und ein Kombigerät das Faxen, Drucken, Scannen und Kopieren kann. Der Antennenumschalter für die Ansteuerung der Außenantenne auf dem externen Mast wurde an der Wand neben dem TFT-Moitor angebracht.

Ein kleiner Besprechungstisch kann quer zur Fahrtrichtung hinter dem drehbaren Beifahrersitz eingelegt werden. Die Tischplatte wird hinter dem Fahrersitz gelagert.

In der Ablage über dem Beifahrersitz werden der Laptop und die Mobilteile der Telefonanlage aufbewahrt. Die Ablage ist mit einer Klappe verschlossen.

Im hinteren Bereich des Arbeits- und Funkraumes ist vor der Trennwand zum Geräteraum ein Ablageschrank mit zwei breiten Schubladen für Hängeregister eingebaut. Die Trennwand ist mit einer weißen, abwaschbaren und magnetischen Folie beschichtet. Die Fahrzeugwand auf der Beifahrerseite ist im oberen Bereich ebenfalls mit einer Folie beschichtet. Hier lagert auch das Whiteboard dass außen an der Schiebetür eingehängt werden kann. Im unteren Bereich der Fahrzeugwand und auf einem Bodensockel sind insgesamt 4 Handsprechfunkgeräte im 2m Bereich, 2 Ersatzakkus 2m, drei Handlampen und Ladegeräte für die Ersatzakkus der Wärmebildkamera und des Akkuschraubers sowie eines Mehrgasmessgerätes eingebaut.

Beladung Geräteraum

Im Geräteraum des Bietigheimer ELW sind verschiedenste Ausrüstungsgegenstände verlastet:

  • Flipchart
  • Funkantenne ansteckbar
  • Kennleuchte Einsatzleitung
  • Feuerwehr Haltestab
  • Strahlenmessgerät
  • Gasspürkoffer
  • Ersatzakkus 2m Handfunkgeräte
  • Teleskopleiter
  • Große Rettungstasche Angriffstrupp
  • Sanitätstasche
  • Löschdecke
  • Defibrillator
  • Getränkekiste
  • Wärmebildkamera
  • Stromerzeuger
  • Gerätesatz Türöffnung
  • Materialien zur Verkehrsabsicherung
  • 12kg Pulverlöscher
  • Stehtisch
  • Verschiedene Gerätschaften zur Tierrettung
  • Verschiedene Schneid- und Brechwerkzeuge

Technische Daten

Funkrufname Florian Bietigheim-Bissingen 1-11
Kennzeichen LB - BB 2538
Hersteller Opel
Typ Movano
Antriebsart Strasse
Aufbau Barth
Baujahr 2010
Motor 2,5 Liter, Diesel
Leistung 107 kW (145 PS)
Zul. Gesamtgewicht 3500 kg
Besatzung 1/3

Allgemeine Informationen

Der Einsatzleitwagen 1 ist ein genormtes Einsatzfahrzeug der Feuerwehr. In ihm wird bei Einsätzen mittleren Umfangs die Einsatzleitung untergebracht. Reichen die Kapazitäten nicht aus, so muss auf einen größeren Einsatzleitwagen (ELW 2) zurückgegriffen werden.

Aufgaben eines ELW

  • Einsatzleitung
  • Kommunikationszentrale
  • Informationen und Karten bereithalten
  • Transport des Einsatzleiters
  • Führen von Zügen und Verbänden

Kurzbezeichnung und Funkrufnamen

Wie bei allen anderen Feuerwehrfahrzeugen auch, so ist die Funktion und Größe des Einsatzleitwagens durch eine Abkürzung in Kombination mit einer Zahl erkennbar. ELW 1 bedeutet dabei meist ein Fahrzeug auf einem Kleinbusfahrgestell mit ausgebautem Innenraum.

Der Funkrufname für ELW 1 ist nach einem Beschluss der Innenministerkonferenz von 1994 "Florian Stadtname/Standort-11" - folglich für das abgebildete Fahrzeug Florian Bietigheim-Bissingen 1-11.

Ausrüstung

Die Ausrüstung von ELW 1 besteht im wesentlichen aus Materialien zur Lagebeurteilung, Einsatzführung und Kommunikation.
Standardmäßig gehören dazu zum Beispiel Gefahrgutliteratur, Material zur Koordinierung von Einheiten, Funkgeräte im BOS-Funk, GSM-Telefon und GSM-Fax und in modernen ELW auch ein Laptop mit Drucker, sowie eine DECT-Telefonanlage.
So kann vom ELW aus sowohl zu den Einsatzkräften vor Ort, als auch zu einer ortsfesten Einsatzleitzentrale Kontakt gehalten werden und weitere Information eingeholt, bzw. Spezialkräfte oder Material nachgefordert werden.

Der ELW 1 in Bietigheim ist darüber hinaus mit einem Gerätesatz "Türöffnung", sowie Gerätschaften für Einsätze mit Tieren ausgerüstet. So können Einsätze in diesen Bereichen allein mit dem ELW abgearbeitet werden.

Ausrückeordnung

Der ELW rückt in Bietigheim immer zusammen mit dem Löschzug aus, bzw. wenn mindestens zwei Fahrzeuge im Einsatz sind.

Einsätze zur Türöffnung oder Einsätze mit Tieren können mit der Beladung des ELW eigenständig abgearbeitet werden.

Bei einer Überlandhilfe mit der DLK 23/12 rückt der ELW obligatorisch mit aus, um die Einsatzleitung vor Ort zu unterstützen.