Geschichte
Hier wollen wir Ihnen etwas von der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Bietigheim-Bissingen ab der Zusammenlegung der beiden Abteilungen im Jahr 1975 erzählen. Die Historie der einzelnen Abteilungen vor 1975 finden Sei unter Abteilung Bietigheim beziehungsweise unter Abteilung Bissingen.
Als sich am 1. Januar 1975 die Stadt Bietigheim und die Gemeinde Bissingen zur neuen Stadt Bietigheim-Bissingen zusammenschlossen, konnte das natürlich auch für die beiden freiwilligen Feuerwehren nicht ohne Folgen bleiben. Nachdem beide Feuerwehren noch bis Jahresende als selbständige Feuerwehren weiter bestanden hatten, beschloss der Gemeinderat mit Wirkung vom 1. Januar 1976 eine neue Satzung für die "neue" Freiwillige Feuerwehr Bietigheim-Bissingen. Damit bestand in der Stadt eine freiwillige Feuerwehr mit zwei aktiven Abteilungen und eine Altersabteilung in Bissingen.
Zum ersten Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr wurde Otto Rühle gewählt. Sein Stellvertreter war Gustav Eppler, gleichzeitig Abteilungsleiter von Bissingen. Kurt Mauch wurde Leiter der Abteilung Bietigheim.
Im August 1975 konnten die Bietigheimer Kameraden in Ihr neues Domizil an der Mühlwiesenstrasse umziehen. Das alte Gerätehaus am Marktplatz entsprach nicht mehr den Anforderungen der Wehr.
Am 15. Mai 1976 wurde die erste gemeinsame Übung der beiden Abteilungen durchgeführt werden. Im Jahr 1976 mussten 115 Einsätze abgearbeitet werden.
Mitte 1977 konnte ein gewerbliches Anwesen am Forchenweg für die Abteilung Bissingen erworben werden. Das Gerätehaus in der Gartenstraße war inzwischen zu klein. Durch Eigenleistungen der aktiven Feuerwehrmänner beim Umbau konnte am 1. Oktober mit dem Einzug begonnen werden.
1978 feierte die Abteilung Bissingen Ihr 100jähriges Jubiläum. In diesem Jahr eilte die Gesamtfeuerwehr zu 161 Einsätzen, bei denen vor allem das starke Hochwasser von Enz und Metter große Anforderungen an beide Abteilungen stellte.
Ein neues Tanklöschfahrzeug konnte 1979 von Abteilung Bietigheim in Empfang genommen werden. Für die Abteilung Bissingen wurde ein Schlauchwagen beschafft.
Otto Rühle wurde 1980 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Aus den Neuwahlen ging Gustav Eppler als neuer Kommandant hervor. Kurt Mauch wurde sein Stellvertreter.
Nach 146 Alarmierungen im Jahre 1980 folgte 1981 die zweite gemeinsame Großübung an einem Lagerhaus in Bissingen. Nicht nur hier, sondern auch bei einem Großbrand auf einem Aussiedlerhof wo die Gesamtwehr mit 10 Fahrzeugen vertreten war, wusste sie sich eindrucksvoll zu bewähren.
1982 gründete die Abteilung Bietigheim eine eigene Altersabteilung. Es waren 133 Einsätze zu bewältigen.
Die Abteilung Bietigheim erhielt 1983 ein neues Löschfahrzeug 16/TS und ein Schlauchboot. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Einsätze auf insgesamt 177 zu.
Auch 1984 stiegen die Einsatzzahlen der Gesamtwehr an. Es galt erneut einen Grossbrand zu bekämpfen. Auch hier war die Gesamtwehr im Einsatz. Die dritte gemeinsame Großübung konnte im Herbst abgehalten werden. Nach der Übung konnte die Abteilung Bissingen einen neuen ELW Ihr eigen nennen.
Das Jahr 1985 stand ganz im Zeichen der Jubiläen. Die Abteilung Bietigheim konnte auf 125 Jahre zurückblicken und die Gesamtfeuerwehr Bietigheim-Bissingen auf 10 Jahre.
Die Abteilung Bissingen stellte 1986 ein neues Tanklöschfahrzeug in Dienst.
Ein neuer Einsatzleitwagen wurde 1988 der Abteilung Bietigheim übergeben.
1991 stellte die Abteilung Bietigheim ein neues Löschgruppenfahrzeug in Dienst.
Als Ersatz für die in die Jahre gekommenen DL konnte die Abteilung Bietigheim 1994 eine neue Drehleiter mit Korb übernehmen. In Bissingen wurde ein neues Löschgruppenfahrzeug in Dienst gestellt.
Bei einem Vollbrand eines Elektrofachgeschäftes 1996 am Bahnhof in Bietigheim zeigte die Wehr ihr können.
1997 wurde der Abteilung Bissingen ein neuer Rüstwagen übergeben.
Im Jahr 1998 standen gleich zwei Höhepunkte an. Die Jugendfeuerwehr der Gesamtfeuerwehr wurde gegründet. Nun können Kinder und Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr der feuerwehr beitreten. Der zweite Höhepunkt war das neue Boot der Abteilung Bietigheim. Das Festkörperboot ersetzte ein nicht mehr ausreichendes und einsatzfähiges Schlauchboot.
Der Brand in einem Hotel in der Bietigheimer Altstadt sowie der Jahrhundertsturm Lothar forderte 1999 die Gesamtwehr.
2001 konnte die Abteilung Bietigheim und die Jugendfeuerwehr ein neues Fahrzeug ihr Eigen nennen. Ein MTW mit Platz für neun Personen und Ladefläche im Heck sollte das Transportproblem stillen.
Der Bund stationierte 2002 einen Dekon-P LKW in Bietigheim. Die Beladung dieses LKW´s dient zur Dekontamination von Personen im Katastrophenfall. Die neue Dekon-P Einheit besteht ab diesem Zeitpunkt aus Aktiven von beiden Abteilungen. Das Fahrzeug bereichert die Gesamtfeuerwehr als GW-T in Ihrem Logistikkonzept. In Bietigheim konnte der Neubau einer weiteren Fahrzeug- und Lagerhalle gefeiert werden.
Ein neuer Kommandowagen konnte 2003 von der Gesamtfeuerwehr in Dienst gestellt werden. Stationiert ist er in Bietigheim. Zwei Überlandhilfen bei Großbränden nach Löchgau und Freiberg hatte die Abteilung Bietigheim zu leisten. Ein Dachstuhlbrand in der Bietigheimer Altstadt alarmierte beide Abteilungen. Die eigene Hauptübung sowie eine Waldbrandübung zusammen mit Ingersheim wurden zufrieden stellend absolviert.
Eine Gasexplosion in einem Wohnhaus in der Bietigheimer Altstadt setzte beide Abteilungen im November 2004 in Marsch. Nach der Hauptübung in einem Bissinger Industriebetrieb konnte der neue ELW 1 der Abteilung Bissingen übergeben werden.
Der Brand eines Wohnhauses im Stadtteil Buch im Jahre 2005 stellte die Gesamtfeuerwehr vor eine große Aufgabe. Dieses Gebäude war komplett aus Holz gebaut und mit Holzspänen isoliert was die Brandbekämpfung erschwerte. Ebenfalls ein größeres Aufgebot an Einsatzkräften bescherte der Starkregen in diesem Jahr, wo die Kräfte fast zwei Tage am Stück in Bietigheim tätig waren.
2006 konnte die Abteilung Bietigheim ein neues Tanklöschfahrzeug in Dienst stellen. Zur Absicherung einer historischen Floßfahrt auf der Enz durch die drei Boote der Gesamtfeuerwehr, waren Kameraden einen ganzen Sonntag beschäftigt. Ein Leck an einem Tankwagon am Güterbahnhof rief beide Abteilungen auf den Plan. Eine Gruppe junger Feuerwehrkameraden aus Bietigheim machte sich auf, das Leistungsabzeichen in Bronze zu erwerben. Nach erfolgreicher Abnahme wurde gebührend gefeiert.
Der neue Schlauchtrocken- und Übungsturm auf dem Gelände der Feuerwache Bietigheim konnte 2007 eingeweiht werden. Die Leistungsabzeichen Gruppe Bietigheim erwarb in Markgröningen das Abzeichen in Silber. Der Vollbrand einer Werkstatt in der Goethestraße konnte durch beide Abteilungen bekämpft werden. Als Ersatz für den SW 2000 stellte die Abteilung Bissingen einen GW-Logistik in Dienst.
2008 feierte die Jugendfeuerwehr ihr 10 jähriges Jubiläum. Das goldene Leistungsabzeichen wurde in Schwaikheim erfolgreich abgelegt. Überlandhilfe zu einem Großbrand nach Möglingen mit mehreren Fahrzeugen aus Bietigheim. Eine gemeinsame Grundausbildung mit Ausbildern aus Sachsenheim und Bietigheim wurde durchgeführt.
Teilnahme der Dekon-P Einheit beim NATO-Gipfel 2009 in Baden-Baden zur Gefahrenabwehr. Kameraden als Komparsen, Aufnahmen von Fahrzeugen und der Feuerwache für eine Fernsehserie der ARD. Durchführung einer Schauübung im Juni bei der Jubiläumsveranstaltung der Feuerwehr Vaihingen/Enz. Das Leistungsabzeichen in Bronze wurde von einer Gruppe aus Bissingen erfolgreich abgelegt. Ein Chlorgasaustritt mit verletzten Badegästen in Bissingen alarmierte beide Abteilungen. Unter der Leitung des THW erwarben Aktive der Gesamtfeuerwehr den Bootsführerschein für Binnengewässer.
Eine Gruppe junger Feuerwehrangehöriger hatte 2010 unter der Leitung von Martin Glaser bei der Abnahme im Rems-Murr-Kreis die Anforderungen für das Leistungsabzeichen in Gold erfüllt. Anziehungspunkt für die Feuerwehren der Umgebung war das erste "Löschfahrzeugwettziehen" im Rahmen des "Tag der offenen Tür" der Abteilung Bissingen. Herr Oberbürgermeister Kessing hatte für diesen Wettbewerb einen Wanderpokal gestiftet. Als erste Sieger ging die hauptamtliche Abteilung der Feuerwehr Ludwigsburg in unsere Geschichtsbücher ein.
Im Jahre 2012 erfolgt die Modernisierung der Einsatzzentrale in der Abteilung Bietigheim. In Bissingen wurden die Spindräume aus der Fahrzeughalle in einen Nebenraum verlegt, so sollen die Einsatzkräfte von Dieselabgasen beim Umziehen verschont werden. Die Werkfeuerwehr DLW wurde aufgelöst, die anfallenden Einsätze müssen nun hauptsächlich von der Abteilung Bietigheim übernommen werden. Die gemeinsame Beschaffung zweier Hilfeleistungslöschfahrzeugen wird auf den Weg gebracht.
Die Abteilung Bissingen erhielt 2014 ein neues Rettungsbootes für den RW2. Stark in die Jahre gekommen musste das alte Boot mühsam zuerst mit Luft befüllt werden, bevor es zur Rettung zu Wasser gelassen werden konnte. Ein Zustand, der so nicht mehr haltbar war. Man hat sich für die Beschaffung eines Rettungsbootes mit luftgefülltem Rumpf und festem Steg entschieden. Leicht zur tragen kann es von wenigen Feuerwehrangehörigen schnell und sicher auf das Wasser verbracht werden. Als letzte Feuerwehr im Landkreis Ludwigsburg wurde 2014 nun auch die Abteilung Bietigheim mit dem FMS-System ausgestattet. Der Funkverkehr wird deutlich reduziert, die Kreuzung mit anderen Feuerwehren bzw. von Funkgesprächen bei einem Einsatz vermieden. Im März 2014 wütete ein großer Tiefgaragenbrand in der Bahnhofstraße. Er wird später einmal der Auslöser für die Beschaffung des mobilen Großventilators sein.
Nach jahrelanger Planung und Vorbereitung konnte 2015 endlich mit dem Anbau eines separaten Versammlungsraums im Gerätehaus Bissingen begonnen werden. Im Juli steht in der historischen Altstadt ein Mehrfamilienhaus im Vollbrand. Durch den Einsatz beider Abteilung, unterstützt durch Kameraden aus Besigheim, Sachsenheim und sogar Stuttgart kann ein Übergreifen der Flammen verhindert werden. Bereits 14 Tage später eine ganz neue Herausforderung: Im Bissinger Zedernweg war an einem Reihen-Eckhaus die Auswirkung einer massiven Druckwelle bereits von außen zu erkennen, im Keller brannte es vollflächig. Die Explosion wurde vom Familienvater der Hausbesitzer selbst mutwillig herbei geführt. Ein Spezialkommando der Polizei, welches zufällig in der Nähe ist, sichert diesen gefährlichen Einsatz. Ebenfalls im Jahr 2015 brennt es im Kabinentrakt der Egetrans-Arena. Ein Eishockeyspiel mit ca. 3000 Besuchern muss evakiert werden.
2016 wird der mobile Großventilator beschafft. Für beide Abteilungen gibt es eine neue, landesweit einheitliche, Tagesdienstuniform.
Weitere Fakten über die Feuerwehr Bietigheim-Bissingen folgen!