Geschichte

Geschichte der Abteilung Bissingen

GEMEINDE BISSINGEN AN DER ENZ

FREIWILLIGE FEUERWEHR

712 BISSINGEN, DEN 31.Dezember 1974

 

DIE GESCHICHTE DER FEUERWEHR BISSINGEN an der Enz

 

1878 – 1974

 

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Die Gemeinde Bissingen an der Enz wird mit Vollzug der Gemeindereform in

Baden-Württemberg ihre Selbständigkeit verlieren. Sie bildet ab 1. Januar 1975

die neue Stadt Bietigheim-Bissingen.

Damit geht auch die Selbständigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Bissingen/Enz

zu Ende. Sie wird in der neuen Freiwilligen Feuerwehr Bietigheim-Bissingen

als Abteilung Bissingen weiterbestehen

Dieser Zeitpunkt wird zum Anlass genommen, die Geschichte der Feuerwehr

Bissingen an der Enz seit der Gründung im Jahre 1878 bis heute festzuhalten

Die Feuerwehr Bissingen wurde im Jahre 1878 als Pflicht-Feuerwehr

gegründet. Die noch vorhandene „Lokalfeuerlöschordnung der Gemeinde“

aus dem Jahre 1903 weiß zu berichten, dass in dieser Pflichtfeuerwehr jeder

männliche Einwohner vom vollendeten 21. Lebensjahr bis zur Vollendung des

50. Lebensjahres dienstpflichtig war. Ausgenommen davon waren Personen

die nicht im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte waren. Auch der Arzt,

der Ortsgeistliche, bei der Eisenbahn beschäftigte Weichen- und Bahnwärter

Kranke und Gebrechliche waren befreit

An der Spitze der Feuerwehr stand der Kommandant. Zu seinem Stab gehörte

sein Stellvertreter, der gleichzeitig auch als Adjutant fungierte, sowie

2 Hornisten. Die Feuerwehr war in 7 Züge mit insgesamt 185 Mann gegliedert.

Dazu kamen die Feuerwehrboten, Sturmläuter, Laternen- und Wasserträger

Der Kommandant und sein Stellvertreter wurden von den Mitgliedern der

Steigerabteilung im Zusammentritt mit den Führern der übrigen Abteilungen

gewählt. Die Wahl fand auf dem Rathaus statt. Die Dienstzeit betrug 5 Jahre.

Alarmiert wurde zu dieser Zeit mit der Rathaus- Glocke und sämtlichen

Kirchenglocken. Die Hornisten der Feuerwehr gaben das Alarm-Signal.

Zum selben Zeitpunkt hatten sich auch die vom Gemeinderat bestimmten

Feuerreiter auf das Rathaus zu begeben, um bei Bedarf auswärtige Löschhilfe

anzufordern. Nach der Feuerlöschordnung wurden für den Feuerreiter

einschließlich Pferd folgende Vergütungen bezahlt:

 

a) für den Feuerritt nach Tamm oder Bietigheim je 2,- RM

b) für den Feuerritt nach Großsachsenheim 1,- RM

e) für den Feuerritt nach Untermberg 1,- RM

Wurde aber zugleich auch der Feuerritt nach Großsachsenheim ausgeführt

für beide zusammen nur 2,50 RM

d) für den Feuerritt noch Ludwigsburg 4,- RM

Der erste Feuerreiter hatte das Landratsamt in Ludwigsburg“ damals hieß es

noch Oberamt „ zu verständigen; der zweite verständigte Bietigheim,

der dritte Tamm, der vierte Untermberg und Großsachsenheim

" Fürwahr, eine Handhabung, wie sie ähnlich heute noch bei der nachbarlichen

Löschhilfe aufgebaut ist“.

Weiter war festgelegt, dass bei einer Entfernung zum Brandplatz von mehr als 1 km

die Mannschaft mit Fuhrwerk befördert wurde.

An Ausrüstungsgegenständen waren vorhanden:

 

1. Eine vierrädrige Feuerspritze (einstrahlig), eine sogenannte Kastenspritze,

1846 erkauft, mit 140 mm Zylinderweite, welche in der Minute 356 Ltr.

Wasser 32 m weit auswarf. (Spritze Nr.11)

 

2. Eine vierrädrige, zweistrahlige Feuerspritze mit Saugvorrichtung

1876 erkauft, mit 130 mm Zylinderweite, welche in der Minute 343 Ltr.

Wasser 36 m auswarf (Spritze Nr.1).

 

3. 192 Meter Druckschläuche

 

4. 3 Stützenleitern, davon 2 als Bockleitern

 

5. 2 Anstell-Leitern ohne Stützen

 

6. 6 Dachleitern

 

7. 3 Stockleitern

 

8. 12 Blechbutten

 

9. 2 Blechkübel

 

10. 2 Zuber aus Holz

 

11. 7 Schapfen

 

12. 3 Feuerhaken

 

13. 2 Schlauchwagen

 

14. 1 Rädergestell zum Transport der Großen Leiter

 

15. 1 Handspritze mit Zuber und Sack

 

16. 1 zweirädriger Schlauchkarren (Schlauchhaspelwagen)

 

17. die erforderlichen Sitzgeräte für einen Leiterwagen

 

18. 12 Schlauchhalter,

 

Diese Pflichtfeuerwehr, gebildet nach dem Beschluss der bürgerlichen Kollegen

vom 9. November 1878 wurde am 21. Juni 1922 unter dem damaligen

Kommandanten Paul Frank in eine Freiwillige Feuerwehr umgewandelt

 

Diese neue Freiwillige Feuerwehr wurde in 5 Züge eingeteilt

1 Staigerzug (Zugführer Gustav Schelling)

1 Hydrantenzug (Zugführer Otto Weigel)

2 Spritzenzüge (Zugführer Hermann Beck und Gottlieb Wandel)

1 Zug Wach und Flüchtungsmannschaft (Zugführer Gottlob Kirn)

Anmerkung: Aus dieser Einteilung sehen wir, dass sich an der Ausrüstung der Wehr

seit dem Jahre 1903 keine wesentlichen Änderungen ergeben haben

Zum Kommandanten wählte die Versammlung damals Wilhelm Elbe, der dieses Amt

bis 1945 leitete. Er hat sich um die Wehr Große Verdienste erworben. Zu seinem

Stellvertreter wurde August Frank gewählt. Als Kommandanten der früheren

Pflichtfeuerwehr sind noch zu nennen: Franz Schrempf, alt, Friedrich Weil, Oskar

Schmid von 1902-1918 und Paul Frank von 1919 bis 1922.

Auch die Abteilung "Parzelle" (östliches Ortsgebiet) wurde in eine freiwillige

Abteilung umgewandelt. Die Leitung übernahm Karl Entenmann und

Gottlob Gräb.

Am 19. August 1928 konnte die Feuerwehr ihr 5o- jähriges Jubiläum feiern.

Die Jubiläumsfeier wurde mit einer Tagung des Bezirksverbandes Ludwigsburg

verbunden. Diese Bezirksversammlung fand in der Turnhalle (heutige Jahnhalle)

statt, die Jubiläumsfeier im Waldhorngarten (heute Kreuzstraße)

Anlässlich dieser Veranstaltung fand bei der Walzenmühle Rommel zusammen mit

den Wehren aus Ludwigsburg, Zuffenhausen und Bietigheim eine große

Angriffsübung statt. Sie erhielt anschließend von Bezirksfeuerlöschinspektor Fränkel

aus Ludwigsburg eine sehr gute Kritik.

Zum Jubiläum erhielt die Bissinger Wehr eine von der Firma Bachert gelieferte TS-8.

Der damalige Musikverein wurde als Feuerwehrkapelle in die Feuerwehr übernommen.

Die Feuerwehrgeräte waren im alten „Spritzenhaus" bei der Ludwig-

Heyd-Schule untergebracht. Dieses Gebäude dient der Gemeinde heute zum

Einstellen von Fahrzeugen und Geräten. Ein Ereignis muss in den folgenden Jahren

besonders hervorgehoben werden.

Es war der große Mühlenbrand am 30 Januar 1930.

Morgens gegen 6:30 Uhr wurde die Bissinger Wehr durch die Alarm-Sirene der

Walzenmühle Rommel alarmiert. Ein Teil der Wehrmänner war sofort zur Stelle, ein

Teil aber schon auf dem Weg zur Arbeitsstelle. Diese Wehrmänner mussten

zurückgeholt werden. Zuerst brannte im mittleren Teil der Mühle der Dachstock

oberhalb der Walzenstühle. Als

Überlandhilfe wurden angefordert und wurden eingesetzt: die

Feuerwehren aus Ludwigsburg, Bietigheim, Kornwestheim und

Zuffenhausen.

Gegen 8 Uhr stürzte der mittlere Teil der Mühle ein. Die großen Gebäude rechts und

links dieses Teils, die Mühl- und Walzenlager konnten gerettet werden. Tagelang

mussten noch von der hiesigen Wehr Brandwachen gestellt werden, bis schließlich

die Schuttmassen abgeräumt waren. Den unter dem Schutt noch glimmenden "

 

Brandnestern " war anders nicht beizukommen. Neben dieser größten Brand-

Katastrophe in der Geschichte der Feuerwehr Bissingen sind noch folgende

 

Einsätze bekannt:

1899 Brand in der Liederhalle

1903 Und 1904 Brand in der damaligen Kunstmühle Rommel

1910 Brand in der Bissinger Öl Fabrik (heute Platz der Firma Fuma-Tech)

1913 Brand in der Schleifmühle

1915 Brand der Bissinger Öl Fabrik

1918 Brand Haus Ernst und Friedrich Breitenbücher

1919 Brand bei Ziegler und Dr. Denk

1921 und 1926 Brand der Bissinger Öl Fabrik

1931 Brand der Bissinger Waffelfabrik.

Mit Beginn des "Dritten Reiches " wurde die Feuerwehr immer mehr mit Aufgaben

des Luftschutzes betraut. Sie musste bei Verdunklungsübungen mitwirken. Gas-

Schutz- Lehrgänge wurden durchgeführt. Formalexerzieren war ein fester

Bestandteil des Ausbildungsprogrammes. Trotz der Schwierigkeiten während dieser

Zeit soll an dieser Stelle eine kleine Episode aus dem Jahre 1934 festgehalten

werden. Sie wird bei manchem Leser auch heute noch ein Schmunzeln hervorrufen.

" Der damalige Landesfeuerlöschinspektor, Oberbaurat Zimmermann, hatte seinen

Besuch zur Besichtigung der Feuerlöscheinrichtungen der Gemeinde Bissingen auf

27. September 1934 angesagt. Die Ankunft des Herrn Zimmermann hatte sich etwas

verzögert. Diese Verzögerung nutzten die zum Empfang erschienenen

„Kommandant und Zugführer „zu einem Viertele und einer Brezel beim "Bäckerei

Knorr“ Ausgerechnet dann, als sich das Empfangs Komitee dem behaglichen

Genuss einen guten Tropfen hingab, traf der "Hohe Herr“ ein. Zu seinem Empfang

fand er natürlich niemand vor.

In einer Mannschaftsversammlung am 19.September 1936 wurden die neuen, von

den damaligen Machthabern auf diktierten Satzungen für die Feuerwehr,

bekanntgegeben.

Nach dieser Satzung hörte die bisherige Gemeindefeuerwehr auf zu bestehen. Sie

wurde zu einer militärischen Hilfsorganisation umfunktioniert und der Polizei

unterstellt. Das Kommando setzte sich zusammen aus:

Hauptbrandmeister Wilhelm Elbe

Oberbrandmeister: Gustav Eppler, sen.

Brandmeister: Hugo Kiemle

Löschmeister: Wilhelm Rommel

Heinrich Füchtner

Karl Scheible

Fritz Bosch

Georg Eidmann

Paul Scherr

Robert Klink.

Der Ausbruch des 2. Weltkrieges brachte der Feuerwehr zusätzliche schwere

Aufgaben. Viele Feuerwehrkameraden wurden zum Militär eingezogen – die Lücken

versuchte man durch ältere zu schließen.

Zu 408 , in Worten“ vierhundertacht „ Flieger-Alarmen mussten sich die damaligen

Kameraden an verschiedenen Stellen einfinden, um evtl. notwendige

Löschmaßnahmen einleiten zu können.

Größere Einsätze waren beim Brand der Firma Atlanta in der Kirchstraße, beim

Abwurf einer Luftmine bei der Schleifmühle und beim Beschuss in den letzten

Kriegstagen im Frühjahr 1945 notwendig. Das

Ende des Krieges bedeutete gleichzeitig das Ende der damaligen Feuerwehr.

Der in den Kriegsjahren beschaffte Pkw Marke Maybach, der dem Transport

der Mannschaft diente, wurde entwendet und nach Frankreich „entführt". Nach dem

verlorenen Krieg war zunächst niemand bereit, wieder eine Uniform zu tragen. Bald

fanden sich aber erneut Idealisten, die mithalfen nach den Wirren des Krieges eine

gutfunktionierende Feuerwehr aufzubauen. Die erste Feuerwehr-Übung

und Mannschaftsversammlung nach dem Kriege fand am 9. Mai 1946 im „Gasthaus

Adler" statt. Zum neuen Kommandanten wurde Adolf Rommel, zu dessen

Stellvertreter Hans Öhler gewählt. Im Jahre 1947 wurde die Wehr in 2

Zuge eingeteilt.

Löschzugführer 1 wurde Hans Öhler, Löschzugführer 2 Adolf Pflüger

Ein größeres Hochwasser in diesem Jahr machte mehrere Einsätze der Feuerwehr

notwendig.

Bürgermeister Ernst Silcher war es, der in den ersten Nachkriegsjahren auf einem

Flugplatz in Bayern für die Bissinger Feuerwehr einen ehemaligen Wehrmachts-Lkw.

" organisierte. Er sorgte damit wieder für einen " fahrbaren Untersatz". Auf diesen

Lkw wurde eine TS- 8 mit den entsprechenden Geräten aufmontiert. Auch gab es

eine Sitzgelegenheit für eine Löschgruppe.

Im Jahre 1952 wurde dieses Fahrzeug bei der Fa. Metz in Karlsruhe als LF 15

umgebaut. Es versieht heute noch als Schlauchwagen seinen Dienst.

Mehrere Jüngere Feuerwehr Kameraden besuchten Gruppenführer -Lehrgänge, die

von Herrn Kreisbrandinspektor Rode in Kornwestheim durchgeführt wurden. Damit

legten sie den Grundstein für den guten Ausbildungsstand, der die Bissinger Wehr

bis zum heutigen Tage begleitet. Mit dem Eintreffen des neuen LF-15 wurde auch

eine heizbare Unterstellmöglichkeit notwendig.

In der Gartenstraße (heute Gerokstraße) wurde auf einem gemeindeeigenen

Grundstück überwiegend in Eigenarbeit ein neues Geräte-Magazin erstellt. Zunächst

wurde mit dem Bau von 2 Fahrzeugboxen und einem Kellerraum für die Heizung

begonnen.

Im Jahre 1952 vollzog sich auch ein Wechsel im Kommando der Wehr. Kommandant

Adolf Rommel war altershalber ausgeschieden. Sein bisheriger Stellvertreter, Hans

Öhler, wurde zum Nachfolger gewählt. Stellvertretender Kommandant wurde

Adolf Pflüger, Zugführer Fritz Hürttlen und Adolf Benz.

Ein größerer Einsatz war im Jahre 1953 notwendig. Ein nicht ausgeschaltetes

Bügeleisen löste am 25. August auf der Sägemühle einen Brand aus. Bei diesem

ersten Einsatz fiel das LF 15 durch einen technischen Defekt aus. Gemeinsam mit

der Wehr aus Untermberg und mit Unterstützung der Wehr aus Bietigheim konnte

der Brand in kurzer Zeit unter Kontrolle gebracht werden.

 

Mit der Eingemeindung von Untermberg im Jahre 1953 nach Bissingen wurde die

dortige Feuerwehr als Löschzug Untermberg in die Feuerwehr Bissingen

übernommen. Bis vor wenigen Jahren wurde im Vorort auch ein Gerätehaus

unterhalten.

Das Geräte-Magazin in der Gartenstraße entsprach mit dem Anwachsen der

Einwohnerzahl nicht mehr den Erfordernissen, sodass im Jahre 1955 eine größere

Erweiterung durchgeführt werden musste. Eine weitere Fahrzeugbox wurde

geschaffen. Eine Hausmeisterwohnung und ein Unterrichtsraum wurden ebenfalls

eingebaut.

Am 13. August 1956 konnte Geräteverwalter Albert Strobel in seine neue

Dienstwohnung einziehen.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch die umfangreichen Bauarbeiten zum großen

Teil in Eigenarbeit der Wehrleute durchgeführt wurden.

Eine Woche nach dem Einzug des Geräteverwalters konnte die neuinstallierte

Weckerlinie in Betrieb genommen werden. Die offizielle Einweihung des neuen

Feuerwehrhauses erfolgte am 27. April 1957 in Anwesenheit vieler Vertreter der

Behörden und Nachbarwehren.

Beim Brand der Fima Stotz war Im Jahre 1957 ein größerer Einsatz notwendig Beim

Brand auf dem Elchholzhof musste die hiesige Wehr zusammen mit 8 weiteren

Wehren nachbarliche Löschhilfe leisten.

Bereits zu dieser Zeit wurden mit der Gemeindeverwaltung die ersten

Verhandlungen zum Kauf eines TLF- l6 geführt. Das Regierungspräsidium konnte

aber von der Notwendigkeit einer solchen Beschaffung zunächst nicht überzeugt

werden.

Mit Zunahme der Bautätigkeit wurde die räumliche Verbindung des alten Ortsteils mit

der Parzelle hergestellt. So gab es keine Notwendigkeit mehr, im östlichen Ortsteil

eine selbstständige Gruppe zu unterhalten. Sie wurde deshalb

aufgelöst.

Ein größerer Einsatz war beim Scheunenbrand Eppler in der Bahnhofstraße -

dem Standort unseres neuen Rathauses- notwendig. Durch Blitzschlag hat sich

dieses Anwesen entzündet. Nachdem einige angrenzende Anwesen vom Feuer

stark bedroht waren, musste zur Sicherstellung der Wasserversorgung die Wehr aus

Bietigheim angefordert werden. Im Jahre 1959 traten die Kameraden der

Untermberger Gruppe aus der Wehr aus. Dies hatte die Auflösung zur Folge. Junge

Männer aus dem Vorort Untermberg traten der Bissinger Wehr bei. Aus dieser Zeit

muss besonders der damalige stellvertretende Kommandant und Zugführer des

ersten Zuges, August Schrempf, hervorgehoben werden. Er nahm sich um die

Ausbildung der neuen Kameraden besonders

an. Wenige Tage

vor Weihnachten 1959 konnte bei der Firma Bachert das TLF-16 in Auftrag gegeben

werden. Im September 1961 durfte es die Wehr in Empfang nehmen. Dieses

zusätzliche Fahrzeug machte zur Unterstellung der TS-8 den Bau einer zweiteiligen

Garage im Hinterhof des Feuerwehrhauses erforderlich. Wiederum in

Eigenarbeit wurde diese Baumaßnahme vollzogen.

Das bisherige LF 15 war durch das hohe Eigengewicht den technischen

Anforderungen des Straßenverkehrs nicht mehr gewachsen, sodass eine

Ersatzbeschaffung dringend notwendig wurde.

 

Im Jahre 1964 fasste der Gemeinderat den Beschluss, ein neues Löschfahrzeug LF

16-TS zu beschaffen. Mit der Beschaffung dieses Fahrzeugs wurde unsere Wehr als

Stützpunktfeuerwehr anerkannt und zur überörtlichen Löschhilfe bei insgesamt 14

Gemeinden verpflichtet. Das LF-15 wurde in Eigenleistung zu einem Schlauchwagen

umgebaut und verrichtet bis heute seinen Dienst.

Damit wurde eine Epoche abgeschlossen, in der sich die Bissinger Feuerwehr von

einer kleinen Dorf-Feuerwehr zu einer leistungsstarken, technisch gut ausgerüsteten

und ausgebildeten, voll motorisierten Feuerwehr entwickelte. Daran hat

insbesondere in der Nachkriegszeit der damalige Bürgermeister Ernst Silcher

besonderen Anteil. Er hat sich um die Belange der Bissinger Wehr große Verdienste

erworben. Dies wurde auch von überörtlicher Seite gewürdigt, in dem ihm bei einer

Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes von Herrn Kreisbrandmeister Rode das

Verdienstabzeichen in Silber verliehen wurde. Nachfolger des stellvertretenden

Kommandanten August Schrempf wurde Fritz Schelling. Zu Zugführern wurden für

den 1. Zug Gustav Eppler, jun. und für den 2. Zug Fritz Kiemle

bestimmt. Im Jahre 1967 verstarb

Geräteverwalter Albert Strobel. Seine Nachfolge trat Horst Geiger an.

Hausverwalterin ist seit dem Tode unseres Kameraden Albert Strobel dessen

Ehefrau Klara Strobel. Wohl einmalig ist

die durch Kreisbrandmeister Rode in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des

Verbendes der Feuerwehren in Württemberg und Hohenzollern am 28. Oktober

1972 vorgenommene Ehrung für die Hausverwalterin Klara Strobel mit der

Verleihung der silbernen Ehren-Nadel des Baden-Württembergischem

Feuerwehrverbandes. Im Jahre 1968 stellte Kommandant

Hans Öhler nach Erreichung der Altersgrenze sein Amt zur Verfügung. Auch

Kamerad Hans Öhler muss an dieser Stelle gedankt werden. Unter seiner Leitung

wurde die Bissinger Wehr zum heutigen Leistungsstand gebracht. Für seine großen

Verdienste wurde er vom Gemeinderat mit seinem Ausscheiden zum

Ehrenkommandanten ernannt. Durch seine Initiative wurde eine Alters Abteilung ins

Leben gerufen.

Im Jahre 1968 wurde noch ein VW Bus für die Untermberger Gruppe beschafft.

Dieses Fahrzeug, das nunmehr in Bissingen stationiert ist, wurde in den folgenden

Jahren zum Einsatzwagen unbebaut und mit einem Funkgerät

ausgerüstet.

In der Hauptversammlung am 17.2. 1968 wählte die Wehr Gustav Eppler jun. zu

ihrem neuen Kommandanten. Zu seinem Nachfolger als Zugführer wurde Heinz

Geiger bestimmt.

Der erste Einsatz unter dem neuen Kommandanten im Hause Hehr in der

Backhausstraße war durch den Tod von 2 Kindern von besonderem Ausmaß.

Bereits vor Eintreffen der Wehr waren die beiden Kinder in ihren Bettchen erstickt

und konnten deshalb nur noch tot geborgen werden.

Die technische Weiterentwicklung in unserer Wehr, besonders im

Nachrichtenwesen, stand nie still. So konnten im Jahre 1969 alle Einsatz- Fahrzeuge

mit UKW- Sprechfunk ausgerüstet werden. Zu dieser Zeit wurde mittelfristig die

Beschaffung eines Rüstwagens RW- 2 ins Auge gefasst. Im Jahre 1970 brannte die

Kelter. Der Schaden war so umfangreich, dass die Kelter abgebrochen werden

musste. Bereits im Jahre 1971

konnte dem Kauf eines Rüstwagens RW-2/Öl nähergetreten werden. Damit wurde

eine optimale Ausrüstung an Fahrzeugen und Geräten der Bissinger Wehr

erreicht. Zur Unterstellung dieses

Fahrzeuges mussten die beiden Garagen im Hinterhof des Feuerwehrhauses

entsprechend erweitert werden. Auch diese Arbeit wurde von den Wehrmännern

zum großen Teil in Eigenarbeit durchgeführt. In den folgenden Jahren wurde die

Feuermelde - und Alarm-Anlage so erweitert, dass im Polizei- Revier Bietigheim ein

weiterer Melder installiert werden

konnte. Ab

diesem Zeitpunkt konnte nun die Bissinger Wehr über die Notrufnummer 112

alarmiert werden. Darüber hinaus wurde ein Teil der Alarmeinrichtungen auf Funk-

Alam umgestellt. Personelle Änderungen ergaben sich, als der

Stellvertretene Komandant Fritz Schelling nach Erreichung der Altersgrenze

ausschied. An seine Stelle wählte die Wehr den bisherigen Zugführer Heinz Geiger,

neuer Zugführer des ersten Zuges wurde Horst Geiger. Mit dem

Zusammenschluss unserer Gemeinde Bissingen an der Enz mit der Stadt Bietigheim

zur neuen Stadt Bietigheim- Bissingen wird die Freiwillige Feuerwehr Bissingen zur

Abteilung innerhalb der neuen Freiwilligen Feuerwehr Bietigheim-

Bissingen. Es ist deshalb unsere Pflicht, all denen zu danken,

die sich um die Belange der Feuerwehr

Bissingen in ihrer fast 100 - jährigen Geschichte verdient gemacht

haben Dieser Dank gilt nicht zuletzt allen Feuerwehrmännern, die sich in selbstloser Weise

der Allgemeinheit oft unter Einsatz ihres Lebens zur Verfügung stellten. Sie waren

es, die stets dazu beigetragen haben, den Gedanken der Feuerwehr bis in die

heutige Zeit hinein mit zu tragen. Sie

haben sich für ihre Mitmenschen eingesetzt getreu dem Wahlspruch:

Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr.

 

Am Ende der Selbständigkeit der Gemeinde Bissingen an der En z ist die

Freiwillig Feuerwehr wie folgt ausgerüstet:

1 Einsatzleitwagen (Rufname Florian Bissingen 2)

1 Tanklöschfahrzeug TLF-16 (Rufname Florian 11)

1 Löschfahrzeug LF- 16 TS (Rufname Florian 21)

1 Rüstwagen R -2 ÖI (Rufname Florian Bissingen 41)

1 Schlauchwagen S -2 (Rufname Florian 51)

Mannschaft

Kommandant: Gustav Eppler, jun.

Stellv. Kommandant: Heinz Geiger

 

 

Mannschaft

Kommandant: Gustav Eppler, jun.

Stellv. Kommandant: Heinz Geiger

1. Zug 2.Zug

Horst Geiger,  Zugführer

Fritz Kiemle, Zugführer

Manfred Gläser, Gruppenführer

Siegfried Geiger, Gruppenführer

Manfred Harter, Gruppenführer

Werner Mahl, Gruppenführer

Heinz Bentz, Ofm.

Richard Aisenpreis, Ofm

Jakob Ferenz, Ofm.

Hans Bangerter, Ofm

Gerhard Geiger, Ofm

Karl Kohler, Ofm

Fritz Geiger, Ofm.

Klaus Haiber, Ofm.

Heinz Pflüger, Ofm

Rolf Schilling, Ofm

Erich Scheuffele, Ofm

Josef Schmid, Ofm

Horst Scheuffele, Ofm

Franz Amstadt

Erich Schelling, Ofm

Gerhard Barth

Siegfried Schelling, Ofm

Werner Bentz

Ernst Seifried, Ofm

Herbert Eppler

Alfred Bentz

Berthold Fein

Paul Fein

Willi Gerber

Werner Gerblich

Heinz Holder

Gerhard Hansel

Rolf Maurer

Hans Mayer

Erhard Köck

Jörg Schrempf

Bernd Kunkel

Edmund Tritthardt

Manfred Schäfer

Bernhard Wetzstein

Richard Schelling

Willi Scheurer

Ulf Schubert

Hans Wasserbäch

 

 

Altersabteilung

Adolf Bentz

 

Hermann Bentz

Robert Gläser

Hans Öhler

Fritz Schelling

August Schrempf

Paul Wasserbäch

Geräteverwalter:

Horst Geiger

 

 

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